Welche psychischen Erkrankungen nach einem Auslandseinsatz möglich sind
Den Seelen von Soldatinnen und Soldaten machen vor allem traumatische Erlebnisse und Erfahrungen in Auslandseinsätzen zu schaffen. Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist die in der Öffentlichkeit wohl bekannteste psychische Erkrankung, die infolge eines Auslandseinsatzes auftreten kann. Inzwischen werden weitere psychische Erkrankungen in Zusammenhang mit Auslandseinsätzen diagnostiziert. Diese Erkrankungen werden innerhalb der Bundeswehr gleichwertig wie die Posttraumatische Belastungsstörung als psychische Einsatzfolgestörung anerkannt. Bei manchen Soldatinnen und Soldaten entwickeln sich gleich mehrere solcher Einsatzfolgestörungen. Alle sind schwerwiegende Erkrankungen und gehören professionell behandelt.
Info
Die Statistik der Bundeswehr weist für 2019 insgesamt 290 einsatzbedingte psychische Neuerkrankungen aus. Darunter sind 183 PTBS-Patienten und 107 Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen.
Im Folgenden erklären wir kurz die häufigsten psychischen Erkrankungen, die nach einem Auslandseinsatz auftreten können.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
PTBS umfasst vier Hauptsymptomgruppen:
- Erinnern und Wiedererleben: Das traumatische Ereignis wird in Form von unkontrollierten Gedanken, Bildern (sogenanntes Flashback-Erleben) und Albträumen immer wieder erlebt.
- Vermeidung: Gedanken, Aktivitäten, Orte oder Menschen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen können, werden vermieden.
- Negative Wahrnehmung und Stimmung: Das Empfinden ist fast nur noch beschränkt auf Freudlosigkeit, Angst-, Scham- und Schuldgefühle, andauerndes Gefühl von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umgebung.
- Ständige innere Unruhe: Es kommt zu Ein- und Durchschlafstörungen, übermäßige Schreckhaftigkeit, extreme Wachsamkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, ausgeprägte Reizbarkeit.
Ausführliche Informationen zu PTBS werden in einem eigenen Kapitel behandelt.
Onlinetest
Weitere psychische Einsatzfolgestörungen
1. Abhängigkeitserkrankungen
Zur Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung tragen vor allem belastende Ereignisse bei. Es wird zwischen substanzgebundenen und substanzungebundenen Abhängigkeitserkrankungen unterschieden.
Substanzgebundene Abhängigkeitserkrankungen: Dabei werden Substanzen in einem Maße konsumiert, dass der Körper, die Psyche und das soziale Umfeld Schaden nehmen.
Zu solchen Substanzen zählen
- legale Stoffe wie Nikotin oder Alkohol;
- illegale Stoffe wie Crystal Meth oder Kokain.
Am Beginn einer solchen Abhängigkeitserkrankung steht meist eine Art Selbstbehandlungsversuch. Betroffene versuchen zunächst durch Einnahme der Substanzen zu entspannen, Ängste zu reduzieren oder Geschehenes zu vergessen – wenn auch nur vorübergehend.
Im weiteren Verlauf kann es zu einem Kontrollverlust kommen. Die Substanz muss immer häufiger und in größeren Mengen eingenommen werden, um weiterhin einen positiven Effekt zu erzielen. Aus einem einmaligen Substanzmissbrauch kann sich schnell eine Abhängigkeit entwickeln. Dies kann so weit gehen, dass andere Interessen für den Konsum der Substanz zurückgestellt werden und sich nahezu das komplette Denken um die Einnahme der Substanz dreht. Wird versucht, die Substanz nicht mehr einzunehmen, zeigen sich Entzugssymptome.
Der regelmäßige Konsum von legalen wie illegalen Substanzen schadet nicht nur dem Körper und der Psyche, sondern auch dem sozialen Umfeld. Betroffene verwenden viel Zeit darauf, die entsprechende Substanz zu beschaffen und einzunehmen. Oft müssen sie sich von den Nachwirkungen erholen, sodass das Sozialleben stark einschränkt wird. Trotz der schädlichen körperlichen Folgen sind Betroffene nicht in der Lage, die Substanz abzusetzen.
Substanzungebundene Abhängigkeitserkrankungen beschreiben die Abhängigkeit von bestimmten Verhaltensweisen, die nicht mehr kontrolliert werden können. Dazu zählen zum Beispiel Glücksspielverhalten, PC- oder Internetgebrauch, Kauf-, Arbeits-, Sport- oder Sexualverhalten.
Wichtig
Jegliche Form von Abhängigkeit ist eine Erkrankung und keine Charakter- oder Willensschwäche des einzelnen Menschen.
Tipp
Der Verein Suchtselbsthilfe Bundeswehr e.V. bietet Soldatinnen und Soldaten und deren Angehörigen bei Abhängigkeitsproblemen Beratung, Begleitung und Betreuung an.
2. Angststörungen
Mit Angstsymptomen reagiert der Mensch auf gefährliche oder bedrohlich wirkende Situationen. Eine Angststörung liegt dann vor, wenn eine eher ungefährliche Situation ein unangemessen starkes Angstgefühl hervorruft und dies dauerhaft zu wesentlichen Einschränkungen im alltäglichen Leben führt. Betroffene vermeiden es immer häufiger, sich in eine für sie angstbesetzte Situation zu begeben.
Bei Angststörungen werden fünf Hauptformen unterschieden:
Agoraphobie
Angst vor dem Aufenthalt auf großen Plätzen und in Menschenansammlungen. Betroffene fürchten, dort peinliche Situationen erleben zu müssen, aus denen sie nicht fliehen können oder in denen es ihnen nicht möglich ist, rechtzeitig Hilfe herbeizuholen.
Typische Situationen:
Einkaufen im Supermarkt; Besuch öffentlicher Orte wie Restaurant oder Kino; Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.
Soziale Phobie
Angst vor sozialen Situationen. Betroffene fürchten sich davor, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und von anderen Menschen beobachtet und (vermeintlich negativ) bewertet zu werden. Die Angst kann so ausgeprägt sein, dass soziale Kontakte völlig vermieden werden.
Typische Situationen:
Gespräche mit Vorgesetzten oder Behörden; einen Vortrag halten; jemanden ansprechen.
Spezifische Phobie
Angst vor einer bestimmten Situation oder einem bestimmten Objekt.
Typische Beispiele:
Angst vor geschlossenen Räumen, vor Höhe, vor Spritzen, vor Blut, vor Tieren (zum Beispiel Spinnen, Insekten, Mäuse).
Panikstörung
Wiederkehrende, ausgeprägte Angstanfälle, die mehrfach innerhalb eines Monats auftreten. Eine Panikstörung tritt plötzlich auf, ist nicht auf bestimmte Situationen beschränkt und daher nicht vorhersehbar.
Typische Symptome:
Herzrasen, Brustschmerzen, Luftnot, Schwindel.
Generalisierte Angststörung
Angst vor allem Möglichen. Betroffene haben andauernd große Sorgen und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Situationen und real mögliche Gefahren. Sie sorgen sich zum Beispiel um die Gesundheit, die Partnerschaft, den Beruf oder die Finanzen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit der befürchteten Ereignisse und mögliche Konsequenzen daraus werden negativ überbewertet.
Einige typische Ängste: Einem Verwandten kann ein Unglück passieren; das verfügbare Geld reicht nicht; die Kinder können krank werden.
3. Anpassungsstörung
Ein belastendes Lebensereignis kann Probleme beim Anpassungsprozess an die neue Lebenssituation auslösen. Bei der betroffenen Person zeigen sich dann möglicherweise negative Veränderungen des Gemütszustands und im Sozialverhalten. Depressionen, Schlafstörungen, eine Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit oder erhöhte Reizbarkeit sind weitere Beschwerdebilder, die nicht selten auch Probleme im dienstlichen und oder privaten Bereich nach sich ziehen.
4. Depression
Patientinnen und Patienten mit einer Depression leiden unter einer gedrückten, negativen Stimmung, Freudlosigkeit und einem verminderten Antrieb, ohne dass es dafür einen direkten Auslöser gibt. Betroffene erzählen von ihrer Unfähigkeit, Freude zu erleben. Sie berichten von kreisenden, grüblerischen Gedanken und einer inneren Leere bis hin zu einer totalen Gefühllosigkeit. Es ist eine Qual für sie, Entscheidungen zu treffen und alltägliche Situationen zu meistern. Oft können sie selbst kleinste Aufgaben nicht mehr bewältigen.
Eine Depression führt zu psychischen und körperlichen Symptomen. Die wichtigsten Symptome einer Depression sind:
Psychische Symptome
- Depressiv-gedrückte Stimmung;
- Interessenverlust, Freudlosigkeit;
- Verlust des Selbstvertrauens;
- Selbstvorwürfe und ausgeprägte Schuldgefühle;
- wiederkehrende Gedanken an Tod oder Suizid;
- Grübeln oder Gedankenkreisen ohne erleichternde Lösung;
- Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen;
- vermindertes Denk- und Konzentrationsvermögen.
Körperliche Symptome
- Verminderter Antrieb, gesteigerte Ermüdbarkeit;
- Schlafstörungen mit morgendlichem Früherwachen, manchmal gesteigertes Schlafbedürfnis;
- morgendliches Stimmungstief mit abendlicher Aufhellung;
- Appetit- und Gewichtsverlust, manchmal gesteigerter Appetit;
- Abnahme sexueller Interessen;
- hartnäckige, nicht auf Behandlung ansprechende Beschwerden, beispielsweise Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, allgemeine Schwäche, Schwindel, chronische Schmerzen.
Es wird zwischen verschiedenen Formen depressiver Erkrankungen unterschieden:
Depressive Phasen (Major Depression): Solche Phasen können einmalig oder auch wiederholt auftreten. Meist sind sie Folge von schweren Belastungen und zeigen mehrere der oben genannten Symptome. Unbehandelt können diese Phasen vier bis sechs Monate andauern.
Anhaltend depressive Störung (Dysthymie): Es handelt sich dabei um eine länger andauernde Form der Major Depression, allerdings ist die Symptomausprägung schwächer. Häufig erleben Betroffene zusätzliche depressive Episoden.
Manisch-depressive Störung (bipolare affektive Störung): Betroffene erleben sowohl depressive als auch manische Phasen.
- eine gehobene und gereizte Stimmung;
- gesteigerte Aktivität;
- Rededrang;
- vermindertes Schlafbedürfnis;
- leichtfertiges Handeln, zum Beispiel durch unbedachte Geldausgaben;
- psychotische Symptome wie zum Beispiel Selbstüberschätzung oder Größenwahn.
Neben Auslandseinsätzen können folgende Faktoren die Entstehung einer Depression begünstigen:
- frühere depressive Episoden;
- depressive und manisch-depressive Erkrankungen oder Suizidversuche in der Familie;
- Alkohol-, Tabletten- oder Drogenabhängigkeit;
- belastende Ereignisse im persönlichen Umfeld, zum Beispiel Tod eines Angehörigen, Trennung, Verlust, Beziehungskrise, Leistungsdruck, Überforderung;
- Vereinsamung und mangelnde soziale Unterstützung.
Depressionen gehören zu den häufigsten und folgenreichsten psychischen Erkrankungen. Menschen mit einer Depression durchlaufen eine tiefgreifende Veränderung ihrer Gefühle, ihres Denkens und ihres Verhaltens bis hin zu Veränderungen von körperlichen Funktionen. Für Menschen, die an einer Depression leiden, besteht ein deutlich erhöhtes Suizidrisiko.
5. Dissoziative Störungen
Bei einer dissoziativen Störung im Rahmen einer Traumatisierung spaltet sich ein Teil der bewussten Wahrnehmung, Erinnerung oder Empfindung ab. So kann eine davon betroffene Person beispielsweise das Erlebte nicht mehr erinnern, Lähmungen von Extremitäten bis hin zur gänzlichen Bewegungsunfähigkeit haben oder Gefühlskälte entwickeln. In der Regel sind diese Symptome nach einigen Monaten von selbst rückläufig.
6. Essstörungen
Bei Menschen, die an einer Essstörung leiden, kommt es zu einer krankhaften Beschäftigung mit den Themen Essen und Gewicht. Nahrungsverweigerung, Fressattacken oder absichtlich herbeigeführtes Erbrechen sind charakteristisch. Essstörungen können schnell zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen.
7. Moralische Verletzungen
Soldatinnen und Soldaten können bei Auslandseinsätzen in Situationen geraten, die ein Verhalten notwendig machen, das mit den eigenen Wertvorstellungen nicht vereinbar ist. Insbesondere bei Truppen, die sich außerhalb des Lagers bewegen, ist die Gefahr groß, schwerwiegende moralische Verletzungen zu erleiden.
Mögliche Situationen, die moralische Verletzungen bei Soldatinnen und Soldaten auslösen können, sind:
- Kampfhandlungen mit Verletzung oder Tötung anderer Menschen können mit den eigenen religiösen Gefühlen kollidieren.
- Leid, Elend oder Gewalttaten in der Zivilbevölkerung führen oft zu Hilflosigkeit und Selbstvorwürfen, da man nicht helfen kann.
- Das Verhalten von Vorgesetzten kann moralisch bewertet werden und zu inneren Reaktionen führen.
Betroffene berichten häufig davon, dass solche Erlebnisse maßgebliche Veränderungen der persönlichen Wertorientierungen nach sich ziehen. Dazu gehört beispielsweise eine höhere Wertschätzung von Familie, Freunden oder auch positiven Charaktereigenschaften, während materielle Güter weniger wichtig werden. Derartige Wandlungen nehmen die Betroffenen selbst oft mit Stolz und Zufriedenheit wahr. Allerdings kann es zu psychischen Belastungen kommen, wenn sie mit ihren veränderten Wertvorstellungen im sozialen Umfeld auf Unverständnis oder Ablehnung stoßen.
8. Schlafstörungen
Schlafstörungen treten im Rahmen einer PTBS und anderen psychischen (Traumafolge-)Erkrankungen besonders häufig auf. Schlaf ist für den Menschen aber sehr wichtig, damit sich Körper und Geist erholen können. Traumatisierte versuchen oft, Schlaf so lange wie möglich zu vermeiden. Schlaf ist für sie mit unangenehmen Gefühlen verbunden.
Diese Ängste halten Traumatisierte vom Schlafen ab
- Furcht vor Albträumen;
- Angst vor potenziell gefährlichen Situationen, auf die im Schlaf nicht reagiert werden kann;
- Furcht vor Erinnerungen an das traumatische Ereignis, vor allem, wenn dieses nachts stattgefunden hat.
Info
Für Soldatinnen und Soldaten drehen sich viele Albträume um gefährliche Kampfeinsätze. Manche Menschen wiederholen nach dem Aufwachen aus einem Albtraum gedanklich den Inhalt des Albtraums. Sie wollen herausfinden, warum sie diesen Albtraum hatten und was er bedeuten könnte. Einige Experten vermuten, dass dadurch sowie durch die Vermeidung von Schlaf die Wahrscheinlichkeit auf zukünftige Albträume erhöht wird.
Wichtig
Regelmäßig auftretende Albträume – ein Symptom der PTBS – verhindern einen erholsamen Schlaf. Wer darunter leidet, sollte sich umgehend psychotherapeutisch behandeln lassen. Es gibt sehr effektive Methoden, dank derer die Albträume aufhören.
Schlafstörungen können viele Ursachen haben. Die wichtigsten sind:
Depression: Menschen mit einer Depression wachen oft zeitiger als geplant auf oder es ist schwierig für sie, aus dem Bett aufzustehen.
Medikamente: Bestimmte Medikamente können den Schlaf stören.
Dazu zählen
- Medikamente gegen Asthma,
- diverse frei verfügbare Nasentropfen/abschwellende Mittel,
- Allergie- und Erkältungsmedikamente,
- diverse Steroide,
- Betablocker (Medikament gegen Herzbeschwerden),
- Medikamente bei ADHS,
- diverse Antidepressiva.
Wer solche Medikamente einnimmt und Schlafprobleme hat, sollte den Arzt um Rat fragen.
Schlaftabletten: Sie verändern den natürlichen Schlafrhythmus. Bei regelmäßigem Konsum muss bei den meisten Präparaten die Dosis ständig erhöht werden, um Schlaf zu finden. Die längere Einnahme von Schlaftabletten kann eine psychische Abhängigkeit zur Folge haben. Die Wirkdauer von Schlaftabletten reicht oft bis in den darauffolgenden Tag nach der Einnahme hinein, sodass man den ganzen Tag über schläfrig oder lethargisch ist.
Schlafapnoe: Dabei kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf, die durch eine Verengung der Atemwege (Nase oder Rachen) während des Schlafs verursacht werden. In die Lunge gelangt dann nicht genügend sauerstoffreiche Luft, der Körper reagiert mit häufigem Aufwachen. Die Betroffenen nehmen die Krankheit meist gar nicht wahr. Symptome wie lautes Schnarchen, Schnauben oder nach Luft schnappen werden meist von der Partnerin oder dem Partner bemerkt.
Diese Symptome könnten auf eine Schlafapnoe hinweisen:
- Morgenmüdigkeit und Schläfrigkeit während des Tages;
- morgendliche Kopfschmerzen, die sich nach dem Aufstehen schnell auflösen;
- Aufwachen mit trockenem Mund.
Sorgen: Probleme wälzen, zukünftige Ereignisse planen oder auch die Angst davor, nicht einschlafen zu können, hält wach.
Tipp
Diese Maßnahmen helfen, das Sorgenkarussell abzustellen:
- Verschieben Sie Grübeleien und Planungen bewusst auf den nächsten Tag und bestimmen Sie dafür einen festen Zeitpunkt.
- Machen Sie sich bewusst, dass es nicht schlimm ist, einmal nicht optimal zu schlafen.
- Wer gar nicht abschalten kann, sollte lieber aufstehen und sich mit einer anderen Beschäftigung ablenken – zum Beispiel Musik hören. Ist der Kopf frei, geht es wieder zum Schlafen ins Bett.
Hilfreiche Tipps für einen erholsamen Schlaf finden Sie in unserem Ratgeber.
9. Somatoforme Störungen
Somatoforme Störungen beschreiben körperliche Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum anhalten, dafür aber keine organmedizinischen Ursachen gefunden werden können. Häufig führt die Ungewissheit über den eigenen Gesundheitszustand bei den Betroffenen zu ausgeprägten Krankheitsängsten.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen:
• Schmerzsymptome, zum Beispiel Rücken-, Gelenk-, Bauch- und Kopfschmerzen;
• Magen-Darm-Beschwerden, zum Beispiel Übelkeit, Völlegefühl und Durchfall;
• Beschwerden im Bereich der Atmung und des Herzkreislaufsystems.
Um ihre Leiden zu lindern, entwickeln die meisten Betroffenen ein Schonungs- und Vermeidungsverhalten bezüglich ihrer Beschwerden. Sie nehmen Medikamente ohne ärztliche Verordnung ein, beanspruchen medizinische Dienste häufiger als üblich oder wechseln oft den Arzt, was auch als doctor shopping bezeichnet wird.